Mit großen Vorsätzen ist der SC Westfalia Herne in die Restserie der Westfalenliga 2 gestartet und wollte gleich im ersten Pflichtspiel des Jahres ein Zeichen setzen. Das verspätete Rückspiel gegen den Stadtrivalen SV Sodingen entpuppte sich jedoch nicht als die erhoffte Partie, die den Weg der kommenden Monate ebnet.
Trotz aufopferungsvoller Darbietung unterlag der Traditionsklub den Gästen mit 1:2. Das bittere Gegentor in der letzten Minute der Nachspielzeit: Ein Nackenschlag. „Die Enttäuschung stand den Spielern ins Gesicht geschrieben. Mir geht es genau so. Die Jungs haben alles reingeworfen. Dementsprechend herrschte Funkstille in der Kabine“, verriet Trainer Hayrettin Celik.
In der Winterpause hat sich der Sportclub zahlreich und namhaft verstärkt. Spielerneuzugänge wie Ali Gülcan (1. FC Monheim), Jason Koffi Togbedji und Ferhat Mumcu (beide ETB SW Essen) oder Veli Cetin (SpVg. Schonnebeck) sollen als Soforthilfen die Qualität im Kader anheben und mithelfen, den drohenden Doppel-Abstieg abzuwenden.
Im Vergleich zum letzten Hinrundenspiel gegen den FC Brünninghausen wechselte Celik seine Startelf gegen Sodingen nahezu komplett aus, schickte bis auf Verteidiger Nils Ölcek zehn neue Gesichter, darunter die vier angesprochenen externen Neuzugänge, auf den Rasen. Somit sei klar, dass „die Mannschaft sich finden“ müsse und noch nicht „alle Abläufe beim Spielaufbau oder der Offensivbewegung passen“. Trotzdem stimmte die Leistung den 34-Jährigen positiv. Er sei „nicht nur mit den neuen Jungs, sondern auch mit dem Kern des Kaders zufrieden“ gewesen.
Den Hernern bleiben nun noch 14 Endspiele, um die Katastrophe zu verhindern. Das rettende Ufer ist in Sicht - fünf Zähler trennt Westfalia von Tabellenplatz 13. Eine ansprechende Leistung allein hilft nicht, jetzt müssen Ergebnisse her: „Plakativ gesagt ist und bleibt Fußball ein Ergebnissport. Daran werden wir alle gemessen. Ob wir am Ende schön spielen und Guardiola-Tiki-Taka bieten oder auf Langholz setzen - der Ball muss ins Netz und nach 90 Minuten müssen wir ein Tor mehr gemacht haben als der Gegner“, erzählte Celik.
Coach Celik nimmt sich auch selbst in die Pflicht
Um möglichst schon in den kommenden Wochen dem Westfalenliga-Tabellenkeller zu entfliehen sei nun Teamarbeit gefragt. Celik will seine Mannschaft noch enger zusammenschweißen und fordert gegenseitige Unterstützung: „Wir sind uns bewusst, dass die Wochen und Spiele weniger werden. Wir müssen im Kollektiv funktionieren. Da nehme ich mich auch als Trainer selbst mit in die Pflicht. Jeder einzelne, ob neu oder Herner-Urgestein - wir müssen als Mannschaft gemeinsam anpacken.“